Was ist New Work?

Mit New Work ist die Veränderung der Arbeitswelt im Übergang von der Industriegesellschaft hin zu einer Wissensgesellschaft gemeint. Den Begriff hat erstmalig der Sozialphilosoph Frithjof Bergmann geprägt und beschreibt ihn so:

New Work ist eine andere Art, Arbeit zu organisieren.
Die Absicht ist, Arbeit so zu organisieren,
dass sie nichts ­Gezwungenes ist, sondern man
Arbeit tut, die man wirklich, wirklich will.

(Frithjof Bergmann, t3n, 7.3.2019)

Das trifft den Zeitgeist der jungen Generation frei nach dem Motto: meine Arbeit soll Spaß machen und mir persönlich Sinn stiften. Die Vielfalt von New Work lässt sich besonders gut bei den Gewinnern des New Work Award beobachten. Sehr aussagekräftig sind schon die drei Kategorien:

  • New Worker: Ein anderer Blick auf Arbeit
  • Teams: Impulse für Traditionsunternehmen
  • Unternehmen/Institutionen: So vielfältig ist New Work

Die Relevanz von New Work für Arbeitgeber

Um heute als attraktiver Arbeitgeber zu gelten, führt kein Weg an „Neuer Arbeit“ vorbei.
Sie bieten Morgenyoga auf der Dachterrasse an?
Sie brechen Hierarchien auf und machen Azubis zu Digitalberatern?
Sie heuern Digitalnomaden für Ihr nächstes IT-Projekt an?
Klingt alles irgendwie schick, doch für wirtschaftliche Unternehmen bleibt die Frage: WARUM?

Arbeitnehmer waren früher

eher bereit Aufgaben einfach zu erfüllen, weil sie diese aufgetragen bekommen. Ihr Lebenssinn hing weniger davon ab, diesen bei der Arbeit in einer Fabrik zu bekommen. Arbeitnehmer*innen der Generation Z & Y in Deutschland sehen das anders: Sie haben das Gefühl einen Anspruch auf Spaß, Sinn und Sicherheit zu haben. Aufgrund des demografischen Wandels sind diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen zunehmend in der Position, Bedingungen stellen zu können. Und das bringt Arbeitgeber in Zugzwang, um junge Mitarbeiter*innen auch in Zukunft finden, motivieren und binden zu können.

Die Zunahme der Relevanz

von „Neuer Arbeit“ liegt vornehmlich an drei Gründen:

  1. Struktureller Wandel Immer mehr Arbeitsplätze sind wissensbasiert und nicht mehr an die Verrichtung in einer Fabrik gebunden » mehr Einsatzbereiche für New Work
  2. Digitalisierung Die modernen Kommunikationstechnologien und Geräte ermöglichen es, dass wissensbasierte Tätigkeiten von egal wo aus verrichtet werden können » technische Voraussetzung für New Work
  3. Flexibilisierung der Arbeit Viele berufliche Tätigkeiten können heute am Computer zeit- und ortsunabhängig erfüllt werden » organisatorische Voraussetzung für New Work

Die Herausforderungen

die mir als Jugendforscher und Trainer regelmäßig in der Praxis begegnen, sind:
Wie können wir Mitarbeiter*innen der Generation Z und Y besser finden, für Leistung motivieren und binden?
Oder
Wie werden wir zum attraktiven Arbeitgeber bzw. Employer-Brand?

Yoga im Unternehmen - Dachterasse -New Work
„Neue Arbeit“ in der Praxis: Morgenyoga auf der Dachterasse im Unternehmen
© janeb13 auf pixabay

Methoden: Schneller Einstieg für New Work in der Praxis

New Work Methoden Murmelgruppe
New Work in der Praxis: Murmelgruppen
© rawpixel auf pixabay

Ein Tipp: Beteiligen Sie Ihre Mitarbeiter*innen und machen Sie es sich so leicht wie möglich, um ihre ersten Erfahrungen mit dieser Form der Arbeit zu machen. Sie brauchen zunächst einmal kaum finanzielle Ressourcen, nur ein wenig Zeit mit Ihren Mitarbeiter*innen oder Ihrem Team.

Diese drei Methoden haben sich vielfach bewährt, um sie direkt in der nächsten Sitzung anzuwenden:

  1. Kreativer Kopfstand für mehr Spaß / Fun | ca. 10 Min. Sie nehmen ein Flipchart, einen Stift und etwa 10 Minuten mit Ihrem Team. Zu beginn fragen Sie, wann Arbeit den Kolleg*innen keinen Spaß macht und sammeln Argumente (und notieren die Namen der Vorschlagenden). Diese Themensammlung sortieren Sie und leiten in der Umkehrung ab, wann Arbeit mehr Spaß machen würde. Die “Vorschlagenden” werden zu Themenpaten und bekommen bis zum nächsten Meeting die Aufgabe, ein Konzept für mehr Spaß zu entwickeln.
  2. Murmelgruppen für gute Führung / New Leadership | 15-30 Min. Geben Sie zunächst allen Teilnehmer*innen die Aufgabe zu überlegen und für sich zu notieren, was gute Führung ausmacht. Dann teilen Sie z.B. 3er-Gruppen ein und lassen diese in 15 Minuten die Ergebnisse diskutieren und eine Priorisierung der fünf wichtigsten Eigenschaften guter Führung erstellen. An diesem Punkt ist entweder Schluss, oder sie beraten mit Führungskräften, wie sie diese Anregungen priorisieren und umsetzen können.
  3. Meinungsmapping für mehr Sinn / Purpose | 15-60 Min. Sie stellen sich mit Ihren Teilnehmer*innen in einen offenen Raum und markieren die beiden gegenüberliegenenden Raumwände als 0 bzw. 10 Punkte (die Skala). Die Teilnehmer*innen positionieren sich nun zu der Fragestellung “Als wie sinnstiftend erfährst du deine Arbeit im Unternehmen?” auf der Skala von 0 (überhaupt nicht) bis 10 (absolut). In Interviews finden Sie nun heraus, wo die Teilnehmer*innen stehen und warum sie dort stehen. Besonders spannend wird es nun, wenn Sie die Strategie-Frage stellen “Was müsste passieren, damit Sie bei der 10 stehen würden?)

Generationenmiteinander mit New Work

Wenn „Neue Arbeit“ Veränderung bedeutet, ist insbesondere in gewachsenen Strukturen Vorsicht geboten. New Work-Formate die bei Startups cool aussehen, fühlen sich für Mitarbeiter*innen furchtbar an, wenn sie dafür ihre Komfortzone verlassen müssen. Lassen Sie junge und ältere Kolleg*innen, die sich mehr für Formen der Neuen Arbeit begeistern können, diese Formate testen, weiterentwickeln und ihre Erfahrung mit der Wirkung teilen. Den problematischen Aspekt der Ablehnung von Unbekanntem können Sie damit abschwächen.  


Inspiration für New Work: der Film Augenhöhe

Der Film „AUGENHÖHE“ geht dorthin, wo der Wandel im positivsten Sinne gestaltet wird. Wir besuchen Unternehmen und Pioniere, die Entscheidendes anders und vieles besser machen: Hier sind Fairness, Innovation, Eigenverantwortung und Zusammenarbeit gelebte Werte statt hohler Worte.

"AUGENHÖHE" Camp

„AUGENHÖHE“ wird mehr als ein Film: Die Bilder und Interviews schaffen auf Veranstaltungen einen Dialog, mit denen alle Unterstützer diesen Wandel weiter beflügeln.

Zum AUGENHÖHE Camp

FAZIT: der Weg zu New Work führt über Beteiligung

New Work im Unternehmen: Beteiligung der jungen Generation
© rawpixel, pixabay

Das wichtigste an dem Thema „Neue Arbeit“ ist, dass Sie Ihre Mitarbeiter*innen beteiligen und ihre Bedürfnisse berücksichtigen. Aus meiner Erfahrung bewähren sich Formate wie die Zukunftsgestalter oder Visions-Workshops, um gemeinsam zu entwickeln, was New Work in Ihrem Kontext bedeuten kann und soll. Wenn Sie gemeinsam die Ziele entwickelt haben, wird auch die gemeinsame Umsetzung Spaß machen und Sie sind schon mitten drin in der Welt der neuen Arbeit.

Herzlich willkommen

Zukunftsgestalter Vortrag kennenlernen
Stoerer: Studie Junge Deutsche 2019 - GenerationZ GenerationY - Simon Schnetzer Jugendforscher

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