Als Jugendforscher werde ich häufig gefragt, was Jugendtrends der Zukunft sind. Aus diesem Grund führe ich schon jetzt Workshops mit Kindern der Generation Alpha durch und gebe in diesem Beitrag einen Einblick in die Ergebnisse aus zwei Generation Alpha Workshops. Generation Alpha Wünsche 2020: Erkenntnisse aus einer Weihnachts-Studie und den Workshop Ergebnissen.
[.rt-prehead]INHALTSVERZEICHNIS[.rt-prehead]
[.black-link]1. Wie tickt die Generation Alpha?[.black-link]
[.black-link]2. Wie ist es, mit der Generation Alpha zu arbeiten?[.black-link]
[.black-link]3. Zukunftsgestalter Workshops mit der Generation Alpha[.black-link]
[.black-link]4. Was wünscht sich die Generation Alpha?[.black-link]
[.black-link]5. Fazit zu meiner Arbeit mit der Generation Alpha[.black-link]
Wer wissen will, was die Zukunft bringt, sollte sich mit Kindern unterhalten. Kinder wissen genau, was sie sich für die Zukunft wünschen und leben mit dem Jetzt, ohne es an der Vergangenheit zu messen. Sie erfinden Lösungen für Probleme, ohne sich in Gründen zu verlieren, warum diese nicht funktionieren könnten.
Hinweis: Meine Erkenntnisse aus Workshops und Forschung lassen zwei wichtige Fragen offen.
Um ehrlich zu sein: Es ist anstrengend, mit Kindern zu arbeiten. Viel entspannter ist es, mit Erwachsenen einen Workshop zu machen, die einfach den Workshop-Anleitungen folgen. Kinder fordern permanent die Autorität des Workshop-Leiters heraus. Sie nutzen Chancen, um sich im Raum als besonders cool zu präsentieren. Kinder erwarten permanent motiviert zu werden und für alles eine Begründung: Warum tun wir das? Warum ist das sinnvoll? Macht es Spaß das zu tun? Genau aus diesem Grund ist es für mich so wertvoll, mich dieser Herausforderung immer wieder zu stellen.
Ein Beispiel ist der 10-Jährige, der trotz Wind und Wetter lieber mit dem Fahrrad zum Klettertraining fährt, als sich mit einem umweltverschmutzenden Auto fahren zu lassen. Kinder sind anspruchsvoll, indem sie Eltern und Lehrer*innen an Werten messen, entsprechendes Verhalten einfordern und kein Blatt vor den Mund nehmen.
Einen Tipp vorab: Wenn die Kinder im Raum zu laut und lustig werden, hilft nur noch die Schweige-Challenge. Es gewinnt, wer es schafft, am längsten die Luft anzuhalten 🙂 Zwei Beispiele für sehr unterschiedliche Generation Alpha Workshops:
Sechs Kinder verschiedenen Glaubens (Christlich, Atheistisch und Muslimisch) haben gemeinsam erarbeitet, was Glaube für Kinder bedeutet und welche Wünsche Sie hohen Vertreter*innen der Weltreligionen mitgeben wollen. Die Ergebnisse haben sie in einer feierlichen Zeremonie auf dem Fellhorn präsentiert: OBADOBA Gipfeldialog.
» Vielen Dank an die Montessori Schule Kempten für die tolle Unterstützung
14 Kinder, die in den Osterferien was Cooles erleben wollen: Jonglieren, Airbrush und in die Zukunft blicken. Zusammen haben wir unter anderem die Generation Alpha Wünsche 2020 betrachtet. Am Ende haben wir drei Tage lang miteinander gearbeitet über alle möglichen Zukunftsthemen: Orientierung für die Zukunft, Zukunft mitgestalten, sicherer Umgang mit Smartphones, und viele mehr.
» Vielen Dank für die angenehme Zusammenarbeit mit der VHS Kempten
Die Workshops waren spannend und intensiv, weil die Kinder so viel Aufmerksamkeit gewohnt sind. Die schönsten Momente hatte ich, als die Kinder mir von Ihren Erfahrungen mit der Aktionsforschung berichteten. Die Kinder sind auf fremde Menschen zugegangen, um Interviews über Glaube bzw. über Tipps für die berufliche Zukunft zu führen. Die Kinder wunderten sich, wie sehr ihnen Meinungen Fremden gegenüber im Weg stehen, um vorurteilsfrei auf andere Menschen, Kinder oder Jugendliche zuzugehen. Mit etwas Anleitung und motivierender Unterstützung konnten sie diese Barriere überwinden und waren am Ende begeistert, wie einfach es ist, Toleranz zu fördern.