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LEBENSSITUATION UND WERTE

Jugend in Österreich 2024

Was bewegt die Jugend in Österreich im Jahr 2024? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Jugendstudie 2024. Simon Schnetzer und Heinz Herczeg haben auch dieses Jahr spannende Erkenntnisse über die Werte, Wünsche und Herausforderungen junger Österreicher*innen gesammelt. Die wichtigsten Inhalte:

Zukunftsperspektiven der Jugend

Werte und Herausforderungen

Trends und Wünsche 2024

Jugend
in
Österreich
Die Jugendstudie
2024
Jugendstudie: Jugend in Österreich 2024.

Generation Z in Österreich: Zwischen Zufriedenheit und Herausforderungen

"Passt schon" wäre eine Übertreibung, wenn man die Lebenssituation der 14- bis 29-Jährigen in Österreich genauer betrachtet, die überwiegend der Generation Z zugeordnet werden. Am zufriedensten sind junge Österreicher*innen mit ihrer familiären Situation (68%), ihrer persönlichen Entwicklung im Beruf, in der Schule, Ausbildung oder Studium (62%) sowie mit der sozialen Anerkennung und Wertschätzung in ihrem Umfeld (62%). Weniger erfreulich sind die psychische Gesundheit und die finanzielle Situation: 48 Prozent bzw. sogar 58 Prozent zeigen sich hier unzufrieden.

Werte sind wie innere Koordinaten, die Orientierung geben. Die wichtigsten Werte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Österreich sind Familie, Gesundheit, Vertrauen und Wertschätzung. Der aktuelle Jobselling Report 2024 vergleicht diese Werte mit älteren Generationen, wie den Babyboomern oder der Generation X, und zeigt kaum Unterschiede. Das spricht für ein stabiles, fast konservatives Wertegerüst in der österreichischen Gesellschaft. Das überrascht, da junge Menschen oft aufgrund ihrer digitalen Prägung und kooperativen Erziehung als ungeduldiger und fordernder wahrgenommen werden. Doch ihr innerer Kompass ist genauso geeicht wie bei den Älteren.

Was sind 2024 die größten Sorgen der Generation Z in Österreich?

Die Corona-Pandemie haben wir weitestgehend hinter uns gelassen, doch damit ist nicht etwa eine Zeit nach den Krisen angebrochen. Die größten Sorgen junger Menschen zeigen deutlich, wie präsent der Krisenmodus nach wie vor ist: Inflation / steigende Preise (52%), Krieg in Europa (40%), Klimakrise (34%), Wirtschaftskrise (27%) und Armut / Wohlstandsverlust (26%). Bis auf die Sorge um die Inflation, die relativ konstant hoch ist, haben sämtliche Werte gegenüber unserer Jugendstudie von 2023 deutlich nachgelassen. Eklatant ist dagegen der Unterschied zu Deutschland, wo junge Menschen sich zu all diesen Themen deutlich mehr Sorgen machen (siehe Trendstudie “Jugend in Deutschland” www.jugend-in.de). 

„Es ist heute nicht mehr ausreichend, Menschen nur einen Job anzubieten. Vielmehr muss die Arbeit einen Mehrwert und eine Verbesserung für das Leben der Mitarbeitenden bringen.“

Heinz Herczeg

Was macht einen guten (und schlechten) Arbeitgeber aus Sicht der Jugend aus?

Die Situation am österreichischen Arbeitsmarkt ist für Arbeitgeber nicht einfach, da sie aufgrund des demografischen Wandels viele erfahrene Mitarbeitende in Pension verabschieden und sich schwertun, qualifizierten Nachwuchs einzustellen. Es fragen sich daher viele, wie sie als Arbeitgeber die junge Generation gewinnen, für Leistung motivieren und binden können. Die vier wichtigsten Einflussfaktoren auf ein attraktives Arbeitsumfeld für die Generation Z ist der Zusammenhalt im Team (41%), ausreichendes und faires Gehalt (41%), finanzielle Unterstützungen über das Gehalt hinaus (39%) und die Wertschätzung durch Vorgesetzte, Kolleginnen und Kollegen (39%). Man kann als Arbeitgeber aber nicht nur positiv auffallen, sondern auch negativ. Zu einer schlechten Außenwahrnehmung tragen insbesondere zu wenig Gehalt (50%), unfreundliche Vorgesetzte / Kolleg:innen (39%), zu wenig Wertschätzung (37%) und Mobbing / Intrigen (36%) bei.

Was motiviert man junge Beschäftigte in Österreich für Leistung?

Ist die Jugend von heute faul? Nein, das ist sie nicht. Erstens, weil Pauschalaussagen über eine Altersgruppe in aller Regel falsch sind und zweitens, weil es unzählige GenZ-Vertreter:innen gibt, die das Gegenteil beweisen. Wenn es im beruflichen Zusammenspiel von Generationen nicht so richtig läuft, liegt es häufig daran, dass Führungskräfte (oft erfahrenere Jahrgänge) nicht genau verstehen, wie sie ihre jungen Kolleginnen und Kollegen motivieren können.

An der ersten Stelle des 2024 Motivationsrankings für die Gen Z in Österreich steht mit Abstand Geld, gefolgt von einem Umfeld, das Spaß und Freude fördert. Auch Karriere sowie die persönliche Anerkennung / Wertschätzung von Vorgesetzten tragen erheblich zur Leistungsmotivation bei. Der hohe Stellenwert von Geld hängt übrigens direkt mit der großen Sorge um Inflation zusammen, weil junge Österreicherinnen und Österreicher sich fragen, ob sie sich noch ein Leben in Wohlstand leisten können. Die Unterschiede zwischen 14- bis 19-Jährigen und 20- bis 29-Jährigen sind übrigens sehr gering – außer bei Geld, das den über 20-Jährigen noch deutlich wichtiger ist.

Der schnellste Weg, um herauszufinden, wie Arbeit motivierender gestaltet werden kann, ist der Kreative Kopfstand mit der Frage „Wann macht dir Arbeit keinen Spaß?“. Wenn wir die Frage im Team stellen, gemeinsam priorisieren und dann ins Gegenteil verwandeln, erfahren wir, dass Geld zwar wichtig ist, aber fürs Wohlfühlen und motiviert sein gerade die Wohlfühlfaktoren einen besonders hohen Stellenwert haben.

Simon Schnetzer
Jugendforscher und Arbeitgebercoach
Zitat von Simon Schnetzer.

Wie gelingt ein gutes Generationenmiteinander am Arbeitsplatz?

Die generationenübergreifende Zusammenarbeit und das Führen generationengemischter Teams (XYZ Leadership) gewinnen in Österreich als Thema für die unternehmerische Weiterentwicklung immer mehr an Bedeutung. Wir haben daher die Frage gestellt, was aus der Sicht junger Menschen am Arbeitsplatz hilft, um die generationsübergreifende Zusammenarbeit zu fördern. Sympathischerweise sind es ganz einfach umsetzbare Formate, welche die größte Wirkung entfalten, wie die Weitergabe von Erfahrungen und Wissen (42%), bei Fragen einfach nachfragen zu können (41%), in Projekten zusammenzuarbeiten (35%) und Probleme gemeinsam zu behandeln (34%).

In seiner Tätigkeit als Arbeitgebercoach (www.bindungsbooster.com) sieht Simon Schnetzer häufig, dass es nicht am Wissen um geeignete Formate scheitert, sondern an der Umsetzung. Allzu oft fehlen die Räume und Gelegenheiten, bei denen ein gutes Miteinander entsteht und gepflegt wird, oder die Ausdauer, ein Format wie den generationenübergreifenden Erfahrungsaustausch (wie Reverse-Mentoring oder Generationentandem) konsequent durchzuziehen.

Jugend in Österreich 2024

Vorstellung und Diskussion

Schaue dir hier die Vorstellung und Diskussion der Jugendstudie "Jugend in Österreich 2024" an.
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