Um zu verstehen, wie junge Menschen in der Arbeitswelt ticken, ist die Unterscheidung nach Blue Collar (überwiegend körperliche Tätigkeit) und White Collar (überwiegend Bürotätigkeit) besonders aufschlussreich. Eine Generation Z - Analyse der Trendstudie “Jugend in Deutschland 2024” nach diesen Merkmalen zeigt einige Gemeinsamkeiten und für Arbeitgeber wichtige Unterschiede.
Wie beeinflusst die unterschiedliche Art der Arbeit die Erwartungen und Bedürfnisse der Generation Z? Es zeigen sich einige für Arbeitgeber und Personalverantwortliche sehr wichtige Unterschiede zwischen Blue Collar und White Collar Beschäftigten.
Blue Collar Mitarbeitende der Generation Z suchen einen Job eher auf Google (42%) und seltener auf LinikedIn (14%). Sie finden finden es sehr wichtig einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen (48%) und viele machen ihre Arbeit gern (39%). Flexibilität ist ihnen bei der Arbeit vergleichsweise weniger wichtig (36%) und sie sehen für sich deutlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt (37% sehr gut) gegenüber White Collar (30%).
Im Vergleich zu ihren Kolleg:innen mit Bürotätigkeiten, werden Blue Collar Mitarbeitende von ihren Führungskräften eher vernachlässigt - 25% fühlen sich von ihrer Führungskraft in der persönlichen Entwicklung gefördert und nur 38% geben an, sich auf ihre Führungskraft verlassen zu können.
Hintergrund:
Der Begriff Blue Collar (englisch für “blauer Kragen”) beschreibt Mitarbeitende, die vor allem im handwerklichen, technischen oder produktionsnahen Bereich arbeiten. Typische Berufe sind Mechaniker:innen, Elektriker:innen oder Logistikmitarbeitende. Die Bezeichnung stammt von den blauen Arbeitsuniformen, die traditionell in diesen Berufen getragen wurden.
White Collar Mitarbeitende der Generation Z suchen einen Job eher auf LinkedIn (36%) als auf Google (33%). Sie finden die Flexibilität ihrer Tätigkeit wichtiger (52%) als die Sinnhaftigkeit (39%) und nur gut ein Viertel mach die Arbeit gern (27%). Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt sehen sie nicht so gut (30%) wie die Blue Collar Kolleg:innen (37%).
Im Vergleich zu ihren Kolleg:innen mit körperlichen Tätigkeiten, werden White Collar Mitarbeitende von ihren Führungskräften besser unterstützt: 37% fühlen sich von Ihrer Führungskraft in der persönlichen Entwicklung gefördert und 47% geben an, sich auf ihre Führungskraft verlassen zu können.
Hintergrund:
White Collar hingegen steht für Angestellte in Büro- oder Wissensberufen, wie beispielsweise Marketingfachkräfte, IT-Spezialist:innen oder Berater:innen. Der Begriff bezieht sich auf die weißen Hemden, die in diesen Arbeitsbereichen üblicherweise getragen wurden.
Die deutlichen Unterschiede dieser Auswertung der Blue Collar und White Collar von jungen Generation Z Beschäftigten zeigen, wie wenig verallgemeinernde Aussagen über DIE GENERATION Z taugen. Gerade für Arbeitgeber, Personalverantwortliche und Führungskräfte lohnt es sich, bei der Entwicklung einer Führungskultur oder Planen einer Recruiting-Kampagne die exakte Zielgruppe zu beteiligen, zu verstehen und gezielt zu adressieren. Unsere Trendstudien “Jugend in Deutschland” / in Österreich / in der Schweiz) helfen zu erkennen, welche Aspekte von besonderer Relevanz sind.