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Neue Trendstudie „Jugend in Deutschland“: Aktuelle Krisen belasten Jüngere stärker als Ältere - ein Generationenkonflikt bleibt aus.

Eine wissenschaftlich abgesicherte Studie belegt jetzt zum ersten Mal, was viele Fachleute vermutet hatten: Die junge Generation fühlt sich durch die Folgen von Corona-Pandemie, Klimakrise, Krieg in der Ukraine und hoher Inflation stärker belastet als die mittlere und ältere Generation. Nach der aktuellen Trendstudie „Jugend in Deutschland 2023“, die heute veröffentlicht wurde, geben 46% der 14- bis 29-Jährigen an, unter Stress zu leiden. Bei den 50- bis 69-Jährigen sind es nur 20%. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei anderen psychischen Belastungen wie Erschöpfung (35% vs. 25%), Selbstzweifeln (33% vs. 11%) und Gereiztheit (24% vs. 14%). Obwohl ältere Menschen sich teilweise größere Sorgen machen und pessimistischer in die Zukunft blicken als jüngere, fühlen sie sich psychisch hierdurch viel weniger belastet.

„Junge Menschen fühlen sich wie in einem Dauerkrisenmodus, der weiter anhält und psychische Narben hinterlässt“, sagt Simon Schnetzer (Studienleiter), der die Studie zusammen mit Klaus Hurrelmann (Hertie School Berlin) und Kilian Hampel (Universität Konstanz) veröffentlicht. „Die psychischen Unterstützungsangebote in Schulen, Hochschulen und Unternehmen müssen schnellstens ausgebaut werden, damit es bei den besonders belasteten jungen Menschen nicht zu einer Verfestigung von Depressionen, Suchtverhalten und Isolation kommt“.


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Die Trendstudie „Jugend in Deutschland“ basiert auf repräsentativen Befragungen und wird seit 2020 in regelmäßigem Abstand wiederholt. Zum ersten Mal wurden neben den 14- bis 29-Jährigen zum Vergleich auch die Altersgruppen der 30- bis 49-Jährigen sowie die 50- bis 69-Jährigen einbezogen.  

Entgegen den medial häufig beschworenen Wertedifferenzen zwischen “Babyboomern” und der “Generation Z” fallen die tatsächlichen Unterschiede zwischen Altersgruppen moderat aus. In zentralen Aspekten für das Miteinander in einer Gesellschaft unterscheiden sich jüngere und ältere Menschen kaum. Die drei wichtigsten Werte (Familie, Gesundheit und Freiheit) und Tugenden (Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft) sind generationenübergreifend dieselben. „Erfreulich ist, dass es trotz der herausfordernden Situation für die Jugend keine Anzeichen für einen Generationenkonflikt gibt. Das größte Potenzial für einen solchen Konflikt birgt die mangelhafte Altersversorgung in Deutschland“, so die Studienautoren.

An der Spitze der Sorgenliste steht bei den 14- bis 29-Jährigen die Inflation (63%), der Krieg in Europa (59%), der Klimawandel (53%) und eine Wirtschaftskrise (45%). Auch die Sorge vor einer Spaltung der Gesellschaft und einem Zusammenbruch des Rentensystems treibt junge Menschen um. Die mittleren und älteren Bevölkerungsgruppen sehen das erstaunlich ähnlich. Relevante Unterschiede zeigen sich beim Klima, das die Jüngeren stärker belastet, und bei der Sorge vor Altersarmut, welche die Älteren stärker beschäftigt. 

Generationenstudie: Werte-Ranking 2023

An der Spitze der Sorgenliste steht bei den 14- bis 29-Jährigen die Inflation (63%), der Krieg in Europa (59%), der Klimawandel (53%) und eine Wirtschaftskrise (45%). Auch die Sorge vor einer Spaltung der Gesellschaft und einem Zusammenbruch des Rentensystems treibt junge Menschen um. Die mittleren und älteren Bevölkerungsgruppen sehen das erstaunlich ähnlich. Relevante Unterschiede zeigen sich beim Klima, das die Jüngeren stärker belastet, und bei der Sorge vor Altersarmut, welche die Älteren stärker beschäftigt. 

Die Studie zeigt deutlich, dass der Mythos einer faulen Jugend falsch ist: Grundsätzlich sind die Arbeitsmotivation und Leistungsbereitschaft bei den jüngeren, wie auch bei den älteren Befragten, sehr stark ausgeprägt. Überraschenderweise sind es im Vergleich die 30- bis 49-Jährigen, die Geld und Spaß am meisten für Leistung motiviert. Generell schätzen junge Menschen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt sehr gut ein, was sich in hohen Erwartungen an Arbeitgeber äußert. Dabei sind ihnen vor allem eine gute Arbeitsatmosphäre, gute Vorgesetzte und die Sicherheit des Arbeitsplatzes wichtig. Auffällig ist, dass 40% der jungen Erwerbstätigen angeben, sich für einen Jobwechsel zu interessieren.  

Das Thema Einkommen und Wohlstand beunruhigt alle drei Altersgruppen stark. Die junge Generation sieht sich mehrheitlich in einer finanziellen Notlage. Viele machen sich Sorgen um ihre Ersparnisse und 20% geben an, von Armut bedroht zu sein. Diese Werte sind seit der letzten Trendstudie (November 2022) erneut gestiegen. Bei den 50- bis 69-Jährigen sind dies sogar 31%. Auch geben 16% der befragten 14- bis 29-Jährigen an, Schulden zu haben. Alarmierend sind außerdem die Aussichten auf die Rente: Bei den unter 50-Jährigen geben lediglich 11% aller Befragten an, von ihrer gesetzlichen Rente später einmal gut leben zu können, bei den 50- bis 69-Jährigen sind es nur 17%.

Große Einigkeit herrscht unter allen Altersgruppen bei drei teils hitzig diskutierten politischen Themen: Eine Erhöhung des Rentenalters lehnen die Befragten aller Altersgruppen deutlich ab (14-29J.=73%, 30-49J.=78%, 50-69J.=83%). Die Aktionen der Gruppierung “Letzte Generation” lehnen 49% der Jüngeren, 57% der 30- bis 49-Jährigen und 69% der 50- bis 69-Jährigen ab. Auch eine mögliche Einführung des Tempolimits findet weniger Unterstützung als erwartet: Nur 32% der Jüngeren befürworten ein Tempolimit, bei der mittleren Altersgruppe sind es 38% und bei den Älteren 46%.


Zur Pressekonferenz der Studie:mit Simon Schnetzer, Kilian Hampel und Klaus Hurrelmann

Moderation: Benjamin Stappenbeck
Autoren: Simon Schnetzer, Klaus Hurrelmann, Kilian Hampel
GenZ Vertreter:innen: Nour Adelbi, Nathalie Lea Streblow

Datum: Montag, 16.05.2023
Zeit/ Dauer: von 11:00 bis 12:00 Uhr


Methodik der Studie

Die vorliegende Publikation ist die sechste Trendstudie der Serie „Jugend in Deutschland“ (die anfangs unter dem Titel „Jugend und Corona“ veröffentlicht wurde) und enthält zum ersten Mal Vergleiche der Jugend mit den älteren Generationen im Erwerbsleben. Für das Frühjahr 2024 ist die siebte Veröffentlichung innerhalb der Serie der Trendstudien geplant.

 

Das Trendforschungs- und Beteiligungsformat Jugend in Deutschland wird von dem Jugendforscher Simon Schnetzer als Geschäftsführer geleitet. Beratung für die inhaltliche und methodische Entwicklung des Fragebogens erfolgte durch Kilian Hampel (Universität Konstanz) und Prof. Dr. Klaus Hurrelmann (Hertie School, Berlin). Die Trendstudie Jugend in Deutschland wird privat durch Simon Schnetzer finanziert.

 

Die Studie basiert auf einer repräsentativen Online-Befragung. In die Befragung gehen insgesamt Aussagen von 1.012 Personen im Alter von 14 bis 29 Jahren, 1.015 Personen im Alter von 30 bis 49 Jahren und 1.023 Personen im Alter von 50 bis 69 Jahren ein. Die Quoten für die Repräsentativität der Studie wurden vom Institut für Demoskopie Allensbach erstellt. Die Teilnehmer:innen für die quantitative Datenerhebung wurden über die Bilendi Online-Access-Panels rekrutiert. Die Stichproben wurden so zusammengestellt, dass sie der soziodemografischen Altersstruktur der deutschsprachigen Gesamtbevölkerung in Deutschland der jeweiligen Altersgruppe entsprechen. Der Erhebungszeitraum der Befragung erstreckte sich vom 12. Februar bis zum 12. März 2023.

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